Nachlese zum 44. MKM 2014

30.09.2014
Niesky

Udo Göhlich - Kampfrichter beim Lauf und Sprecher der Siegerehrung - hatte sich am Ende des Mehrkampfmeeting-Wochenendes bereit erklärt, dieses tolle sportliche "Erlebnis"-Wochenende in Worte zu fassen und den Lesern der regionalen Zeitungen, wie z.B der SZ näher zu bringen.

Heute - knapp einen halben Monat später - erschien sein stark reduzierter und völlig aus dem Zusammenhang gerissener Artikel in der SZ.
Um allen Teilnehmern des Wettkampfes, Eltern, Bekannten und Mitstreitern die Möglichkeit zu geben, zu erfahren "wie es hätte heute abgedruckt sein können", veröffentlichen wir diesen Artikel hier nachfolgend:

Rekordverdächtig: 44. Mehrkampfmeeting der Leichtathleten in Niesky

Seit 1970 gibt es in Niesky ein Wettkampfangebot „Zehnkampf für Jedermann“ und seit mehr als 20 Jahren können sich auch Frauen dieser großen sportlichen Herausforderung stellen.
Damit ist das Mehrkampfmeeting in Niesky wohl die in Deutschland traditionsreichste Veranstaltung dieser Art. Bei der 44. Auflage im September 2014 stellten sich 120 Starter/innen der Faszination Zehnkampf – 66 Männer und Jungen, 54 Frauen und Mädchen – aus ganz Sachsen, Berlin und anderswoher.
Ebenso viele Betreuer, Freunde und Eltern begleiteten die „Königsathleten“ an den beiden Tagen bei ihren zehn Kämpfen.

Dieses Wettkampfangebot hatte eine Reihe von Besonderheiten zu bieten. Senioren/innen kämpften um sächsische Landesmeistertitel, die Jugendlichen um die Kreismeisterschaft des Kreises Görlitz. Für viele Kinder und Freizeitsportler war es vor allem der Versuch, die zehn leichtathletischen Disziplinen an zwei Tagen zu meistern und „anzukommen“. So manch einer absolvierte seinen ersten Sprung mit dem Stab über nicht für möglich gehaltene Höhen, andere hatten einen aufregenden zweiten kleinen Zehnkampf bei der Überwindung der 10 Hürden, der eigentlich Hürdenlauf heißt. Jede geschaffte Disziplin war ein kleiner Sieg und sorgte für Glücksmomente. Dazu kam die Rundumbetreuung durch Riegenführer, engagierte Kampfrichter, Helfer und Versorger mit kulinarischen Köstlichkeiten, aber auch die familiäre Atmosphäre, denn die meisten hatten ja das gemeinsame Ziel „Ankommen“. Und das Wetter … spielte auch dieses Jahr keine Rolle. Es wird genommen wie es kommt, egal ob Regen, Sonne oder Nebel.

Der jüngste Teilnehmer, Cedrik Herrmann vom ASV Rothenburg, ist 7 Jahre alt und erlebte die sportliche Feuertaufe. Dr. Siegfried von Känel aus Dresden, Jahrgang 1939, kämpfte um den sächsischen Landesrekord, den er im 10-Kampf knapp verpasste, aber im Hürdenlauf um 2,5 Sekunden verbesserte.
 
Dafür knackte Sportlehrer Rüdiger Wagner von der TSG KW Boxberg/Weißwasser in der M50 mit 6249 Punkten sowohl den Meeting- als auch den Sachsenrekord. Sein junger Kollege Christoph Drossel, Referendar am Gymnasium Niesky und von der Leichtathletikbegeisterung an der Schule angetan, wagte sich das erste Mal an das Abenteuer 10-Kampf und schaffte bei seinem ersten Stabhochsprungwettkampf 2,70m. Auch das ist rekordverdächtig. Sächsische Meister im Zehnkampf sind außerdem Thomas Tamme (M40) und Mario Renner (M55) von der LG Neiße. Die herausragenden Ergebnisse bei den Frauen erzielten Ulrike Hiltscher von der HSG Turbine Zittau (Jg. 1952), Silvia Friedrich (W50), Jana Weise (W45) und Daniela Kliche (W35) von der LG Neiße, die mit ihren 10-Kampfergebnissen auch sächsische Landesmeisterinnen im 7-Kampf wurden. Zahlreiche Jugendliche kämpften mit viel Ehrgeiz nicht nur um das „Ankommen“ sondern auch um möglichst 10 Bestleistungen, was aber bei dieser Wettkampfform höchst selten der Fall ist. Dafür gab es Kreismeistertitel im Mehrkampf zu erringen. Kreismeister/in 2014 können sich nun nennen: Ann-Marie Berndt (U18), Henriette Rehle (W15) und Jill Schmidt (W14) – alle vom LSV Niesky, Richard Funke (U20, ASV Rothenburg), Conrad Kriebisch (U18, LSV Niesky), Friedrich Haaser (M15, LSV Niesky) und Fabius Radow (M14, TSG KW Boxberg/Weißwasser).

Ein Novum ist sicherlich auch der Start von 3 Zwillingspärchen, die unter ganz besonderer emotionaler Anteilnahme der Eltern miteinander gegeneinander kämpften. Rosalie und Emilia Ronge aus Bischofswerda (W11) trennten nach 10 Disziplinen winzige 26 Punkte, Josephine und Jennifer Hönicke aus Radebeul (W15) standen gemeinsam auf dem Podest mit Platz 2 und 3. Paul und Tom Kliemand (M10) vom LSV Niesky kämpften 9 Disziplinen lang Seite an Seite mit z.T. identischen Leistungen um die Podiumsplätze. Aber der abschließende 800m-Lauf war ein Scharfrichter – Platz 2 für Paul und Platz 4 für Tom. Schlimm? Nein, auf keinen Fall. Beim traditionsreichen Mehrkampfmeeting in Niesky hat auch die Art und Weise der Siegerehrung eine besondere Tradition. Jeder 10-Kämpfer wird aufgerufen und erhält eine Teilnahmeurkunde sowie ein farbenprächtiges Teilnehmer-T-Shirt, denn Jeder, der die Strapazen des 10-Kampfes meistert ist ein Sieger … fährt glücklich und zufrieden nach Hause und freut sich auf das nächste, das 45. Meeting im September 2015. Alle Ergebnisse, zahlreiche Fotos und Ausschreibungen für die nächsten Wettkämpfe gibt es auf der Homepage des Nieskyer Leichtathletikvereins www. lsv-niesky.de"


eingestellt durch: Doreen Nitsche
 

Bild zur Meldung: Udo Göhlich (2.v.l.) beim Aufruf zur Siegerehrung der Riege 3

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