Mehrkampfmeeting 2000

03.09.2000

Niesky - Sportplatz am Gymnasium


Ein turbulentes Wochenende erlebten 300 Aktive, Kampfrichter und Zuschauer beim „Traditionellen Nieskyer Mehrkampfmeeting“ auf dem Sportplatz Gymnasium Niesky am vergangenen Regenwochenende. Turbulent, weil die Starterzahl von 200 Mehrkämpfern schon im Normalfall immense organisatorische Probleme bringt. Aber für 170 Zehnkämpfer auf einer Kleinsportanlage einen solchen Wettkampf zu bieten, das erlebt man in Niesky, weil der Wettkampf auf eine 30-jährige Traditionspflege baut. Herbert Kudra, als Boxvater ein Nieskyer Urgestein, beobachtete den Wettkampfablauf ganztägig und schüttelte nur den Kopf. Wie läuft das Gewühl, dem Gedränge in einem Nudeltopf ähnlich nur ab? Täglich 50 Kampfrichter und Organisatoren geben mit einer aufopferungsvollen Tätigkeit die Antwort. Sie realisieren nach einem komplizierten Zeitplangebilde im stundenlangen Einsatz, daß ca. 5000 Wettkampfsprünge und Würfe absolviert und vermessen werden können sowie über 100 Läufe gestartet werden. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass am Sonntag, dem 2.Wettkampftag über die gesamte Wettkampfdauer von 17 Stunden heftige Regenschauer den Wettkampf erschwerten, dann kann man nur sagen: Hochachtung vor den Leistungen der Athleten, aber auch Hochachtung vor der Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Helfer! Jährlich gelingt es auch, durch das Engagement vieler Sponsoren, mit Teilnehmer T-Shirts für alle Absolventen des „Zweitagemarathons“ zusätzliche Motivation für einen Start beim Jedermannzehnkampf zu schaffen.

Das Nieskyer Mehrkampfmeeting, dessen einzigartiges Fluidum Jahr für Jahr eine größere Anhängerschaft findet, hat sich auch für den Landesfachverband Leichtathletik (LVS) als günstigste Lösung für die Durchführung seiner Meisterschaft für Senioren (Zehnkampf) und Seniorinnen (Siebenkampf) erwiesen, denn nirgendwo erlebt man so viele Senioren beim Zehnkampf. Praktisch wird beim Nieskyer Mehrkampfmeeting ein Programm realisierbar, dessen Motto lautet: Leichtathletik im Lebensablauf. Die neunjährigen Schüler Francis Strauch und Björn Hentschel und viele andere Kinder tauchen ein in die Erlebniswelt Leichtathletik und meistern erstmals ein olympisches Programm der Großen und Manfred Kliemsch (Weißwasser) sowie Werner Rücker (Ostritz) zwei Senioren, die an der Schwelle zum 6.Lebensjahrzehnt stehen, zeigen dass dieser Sport lebensbegleitend ausführbar ist. Man kann sich denken, dass ein solch umfangreiches Sportfest viele Spannungsmomente im stundenlangen Wettbewerb um Punkte findet, aber auch viele überragende Sieger hat. Wenn im Teilnehmerfeld Senioreneuropameister, Deutsche Meister und viele Landesmeister der unterschiedlichsten Altersklassen am Start sind, kann man davon ausgehen, dass ein hohes Leistungsniveau die Statistiker zu Rekord- und Bestenlistenkorrekturen zwingen. Jörg Schäfer (M30) 6285 Punkte und der Frankenberg Lutz Herrmann (M40) mit Zehnkampflandesrekord von 5265 Punkten waren bei den Senioren sicher die herausragenden Akteure, während bei den Seniorinnen der W40 die Europameisterin Petra Herrmann mit ihrem Meetingrekord von 6671 Punkten überragte. Im Nachwuchsbereich zeigten sich erneut die zwei 14-jährigen Talente vom LSV Niesky, Doreen Kuch und Axel Vetter in Bestform. Sie verbesserten die Zehnkampfkreisrekorde und Meetingbestleistungen um hohe Punktbeträge in anspruchsvolle Regionen. Da ging es fast ein wenig unter, dass bei den gleichzeitig ausgetragenen Werfermehrkämpfen die Deutsche Vizemeisterin Christina Amboß ihre eigenen Kreisrekorde der W30 im Diskus- und Speerwurf noch einmal auf 40,55m bzw. 41,41 m steigern konnte. Die Organisatoren um den rührigen Vorsitzenden Roland Silbe haben mit dieser Mammutveranstaltung trotz der schaurigen Wetterkapriolen einen phantastischen Wettkampf organisiert und nachgewiesen, dass im 10.Jahr seines Bestehens der LSV Niesky seine Tätigkeit für die Region erfolgreich weiterführt.

 

 

Bild zur Meldung: Geburtstagsgratulation Jana Riedel

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Mehrkampfmeeting 2000 (02.09.2000)