Tolle Erfolge beim Jubiläum

20.09.2008

München


Für die SeniorenleichtathletInnen der LG Neiße hatten die „Wiesn“ oder das Punktspiel des FC Bayern an diesem Wochenende keine Bedeutung, denn sie hatten den weiten Weg angetreten, um ein besonderes Jubiläum zu feiern. 1999 war die LG Neiße als erster ostdeutscher Verein für diese traditionsreiche Meisterschaft qualifiziert und gleich mit zwei Podestplätzen erfolgreich. Seitdem waren unsere Senioren jährlich bei der Endrunde vertreten und haben drei Siege sowie weitere 10 Podiumsplätze erkämpft. In München nun war die LG Neiße zum 10. Mal in der Endrunde mit drei Mannschaften vertreten und dieses Jubiläum sollte nicht nur sportlich würdig begangen werden. Die Aktiven vom LSV Niesky und vom SV Koweg Görlitz selbst hatten im Vorfeld für Fahnen und Banner gesorgt die den östlichsten Verein Deutschlands im altehrwürdigen Münchener Dantestadion sichtbar machten. Aber auch mit ihren Leistungen hatten die „Blau-Gelben“ gehörig für Furore gesorgt. Nach einem langen und durch die niedrigen Temperaturen (wenig über 10°) extrem harten Wettkampftag nahmen die Mannschaften in nahender Dämmerung die Ehrung entgegen:
Frauen W40/45 – Deutscher Mannschaftsmeister 2008, Frauen W30/35 – 3.Platz, Männer M30/35 – 4.Platz.
Mehr war nach den Vorrundenergebnissen nicht zu erwarten.


Die Ergebnisse lesen sich nüchtern, verraten aber nicht die Spannungen und Probleme.
Die Frauen der W40/45 vollendeten einen Hattrick, gewannen zum dritten Mal in Folge und hatten am Ende einen Riesenvorsprung vor der einheimischen Mannschaft LAC Quelle Fürth/München von 438 Punkten. Dass mit Christina Amboß, Silvia Klimpfinger, Simone Noack und Petra Neugärtner vier Damen am Start waren, die 1999 den Beginn der Erfolgskette begründeten, zeigt die Beständigkeit und Kontinuität der Seniorenleichtathletik im Kreis. Sie sorgten auch in diesem Jahr für die großen Punktwerte. Beispiel die Nieskyer Werferin Christina Amboß. Sie war bereits bei neun Endkämpfen dabei aber nie zuvor hatte sie so großartige Resultate am Ende der Saison. 40,05 m mit dem Diskus und danach 12,84 m im Kugelstoßen waren einsame Klasse und überlegene Disziplinsiege wobei man auch darauf hinweisen darf, dass sie mit Grit Hammer eine ehemalige Weltklasseathletin mit Bestleistung im Kugelstoßen über 20 m deutlich bezwang. Eine ausgezeichnete Verfassung hat auch Silvia Klimpfinger wieder erreicht. Nachdem sie im ersten Halbjahr aus gesundheitlichen Gründen pausieren musste, konnte sie sich trotz Gegenwind und Kälte über ihre Jahresbestleistung im 100 m Sprint (12,96 sec.) und tolle 5,02 m im Weitsprung freuen. Und dann Simone Noack, eigentlich schon verletzungsbedingt ausgeplant, stellte sich trotz Blessuren in den Dienst der Mannschaft und zeigte mit 2:26,8 Minuten dass sie gar nicht langsam laufen kann, wenn sie schon antritt. Aber der Mannschaftserfolg ist nicht nur durch die herausragenden Leistungen der drei Spitzenathletinnen begründet. Ohne Silvia Schmidt, Christiane Wende und Regina Klupsch vom LSV Niesky, Jana Weise und Manuela Hempel vom SV Koweg Görlitz sowie Petra Neugärtner von der SG Mücka hätten die LG Neiße Damen weder die Vorrunde noch den Endrundensieg schaffen können.


In der W30/35 konnte die LG Neiße in diesem Jahr mit der Sprinterin Daniela Kliche (LSV) und Mehrkämpferin Ines Reichelt (TSG) zwei leistungsstarke Neulinge in der Mannschaft begrüßen. Dadurch erreichte die bisher erfolgreichste Mannschaft der LG Neiße (10 mal in der Endrunde) wieder das Niveau um auf dem Podest zu landen. Daniela Kliche (LSV) wurde über 100 m überlegene Siegerin und Ines Reichelt war mit vier Einsätzen wichtigste Punktelieferantin. Gemeinsam mit ihnen strahlten bei der Siegerehrung Cornelia Kämpfe (Koweg), Steffi Wagner (TSG), Cornelia Walter, Anke Kalbaß, Ariane Kriebisch und Claudia Lerch (alle LSV) über die gute Platzierung.


Arg gebeutelt von Ausfällen gingen die Männer der M30/35 an den Start. Nicht nur die verletzungsbedingten Absagen im Vorfeld schmälerten die Chancen sondern auch weitere Opfer am Wettkampftag. So war es eher überraschend, dass die dezimierte Mannschaft, die als Sechste qualifiziert war dann doch auf dem 4. Platz landete. Die Nieskyer Spitzenwerfer Thomas Lebsa, Sören Voigt und Steffen Röher sorgten mit Kugel, Diskus und Speer für Spitzenplätze im Doppel und dabei auch für hohe Punktwerte. Entscheidend war aber dass die Athleten aus höheren Altersklassen einsprangen und so einen totalen Disziplinausfall verhinderten. Die M30/35 war von der Besetzung her eine Definition des neuen Landkreises. Torsten Hentschel, Andreas Geisler und Mario Renner von Turbine Zittau, Steffen Röher, Jörg Schäfer, Thomas Lebsa, Sören Voigt, Toni Harzer, Robert Zech, Olaf Kühne, Roland Höppner, Ronny Scholz vom LSV Niesky, Rüdiger Wagner von der TSG KW Boxberg/Weißwasser und schließlich Michael Lüdtke aus der neuen Kreisstadt Görlitz erkämpften die Endrundenteilnahme und die Endplatzierung Platz 4. Von jener Mannschaft die 1999 sensationell den 2. Platz mit dem jetzt noch gültigen Landesrekord erzielt hatten, waren nur noch die M40-Athleten Jörg Schäfer und Thomas Lebsa im Einsatz.


Abschließend sollte nach diesem tollen Auftritt unserer Leichtathleten auch als Sendboten unserer Region die Feststellung erlaubt sein: Mit der Gründung der LG Neiße haben die Leichtathletikfunktionäre exakt den Schritt getan, der für das Erstarken der Seniorenleichtathletik der Region entscheidend war. Die Möglichkeit, dadurch mit Mannschaften in Erscheinung zu treten und erfolgreich zu sein, wird mit den Erfolgen bei der DAMM dokumentiert.

 

Fotos: LSV Niesky / Gerd Scholz

 

Bild zur Meldung: 1. Platz - die Frauen der W40/45 feiern den Hattrick - 3. Sieg in Folge mit Riesenvorsprung 438 Punkte

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Tolle Erfolge beim Jubiläum (20.09.2008)

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